Donnerstag, 22. Januar 2009

Deutsche Sprache - schwere Sprache

Aus meiner täglichen Medupost:

"Carpe Diem" wurde das *pps im Anhang benannt. Übersetzt heißt das etwa "Nütze den Tag", genau übersetzt "Pflücke den Tag". Man könnte "Carpe Diem" vielleicht auch mit "Nütze die Gelegenheit" übersetzen, denn hier wurden keine Fotomontagen zusammengestellt, sondern nur Bilder, die durch das Auge des Fotografen entdeckt worden sind.

Lustigerweise macht sich kaum jemand Gedanken über lateinische Redewendungen. Sie werden einfach im allgemeinen Sprachgebrauch benützt, ohne daß man in der Schule Latein gelernt hat. Um nur einiges zu nennen, das kaum Jemandem fremd ist: "in medias res", "In vino veritas", "Mea culpa", "Nomen est omen", "Quo vadis", "Veni, vidi, vici"!

Genauso machen wir es mit Wörtern griechischen Ursprungs, die z.B. in der Medizin sehr gebräuchlich sind und ohne viel Aufhebens in unserem Sprachschatz verwendet werden.

So gesehen muß ich wirklich meine Abneigung gegen die Flut von englischen oder amerikanischen Ausdrücken in unserer deutschen Sprache überdenken. Noch dazu wo diese Ausdrücke schon regelrecht international sind. Unter *international* fällt sogar schon die Verständigung zwischen Österreichern und Deutschen.

Ich schreib ja meistens ohne viel darüber nachzudenken, wie mir halt der Schnabel gewachsen ist. Und dann kommen hie und da so kleine Beschwerden von Medupostlesern, hauptsächlich aus den östlicheren und nördlicheren Teilen Deutschlands. "Habe das nicht verstanden - könntest du bitte übersetzen!" - Was ich ja gerne mache, kein Problem. Aber das zeigt mir, daß deutsch nicht gleich deutsch ist und daß wir mit geliehenen Fremdwörtern kein solches Verständigungsproblem haben, wie mit österreichisch und deutsch.

Vor kurzem hab ich erstmals mit einer Kazelacamperin, die ich nur per Mail kenne, im Skype ein bisserl getratscht und *lach* bei jeder zweiten Zeile hat sie "Hääääääää" gemacht. (Ich vermute sie hat nebenbei alles in Google reinkopiert zum übersetzen. *gg*) Sie hat dann geschrieben, daß sie bei mir genauso ein Wörterbuch braucht, als wenn sich Besuch aus Österreich bei ihr aufhält. Mir wäre zwar an meiner deutschen Schreibweise nix komisch vorgekommen, aber daß es manchmal wirklich Verständigungsschwierigkeiten gibt, das ist wohl Tatsache.

Weil mir ja solche Sachen keine Ruhe lassen hab ich mich ein wenig umgeguckt und eine gute Wikipedia-Seite zu diesem Thema gefunden. http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Austriazismen

Also, wer hie und da Probleme mit meinen Texten hat, der könnte sich diese Seite als Lesezeichen abspeichern. Dann kann ich getrost weiter in meinem "Slang" dahinbrabbeln und ihr lernt nebenbei deutsch in allen Facetten. (deutsch, österreichisch, lateinisch, griechisch, englisch, amerikanisch, usw.) *gg*

So gesehen lernen wir mühelos alle Sprachen und verbessern unsere Verständigungsmöglichkeiten. ;-)

Heute ist schon Donnerstag. Vergesst nicht euch aufs kommende Wochenende vorzubereiten. Arbeitseifer am Donnerstag drosseln - am Freitag fast abstellen - sonst habt ihr am Samstag einen Freizeit-Schock! ;-)

Ich schicke euch liebe Grüße aus dem Salzkammergut
Heidi

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen