Samstag, 28. November 2009

Freund bleibt Freund

 

Hallöchen allerseits!

Geld regiert die Welt, da wird auf Nichts und Niemanden Rücksicht genommen. Hauptsache der Rubel rollt und die Gewinne füllen die Taschen der "Regierenden". Das ist so und das wird sich auch nicht ändern. Aber manchmal geschieht doch etwas wo ich mir denke: "Ein bisserl Herz ist noch vorhanden und es wird nicht alles nur danach berechnet welche Vorteile es bringen mag!"


Man läßt ja normalerweise einen Freund auch nicht im Regen stehen nur weil es ihm grade nicht gut geht. Ich sag absichtlich "normalerweise", denn hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Es gibt leider immer wieder die sogenannten "guten Freunde", die eine Beziehung nur so lange pflegen, solange sie sich einen Vorteil davon erhoffen.

Tja, es geht wieder mal um das Versandhaus Quelle, meinen langjährigen Freund, für den ich zur Zeit die Daumen drücke. Und die Quelle hat gottseidank viele gute Freunde, die sich bemühen, daß das Traditionsunternehmen nicht kampflos den Bach runtergeht. Der Raika General Scharinger beispielsweise hat jetzt der Quelle einen Millionenkredit vorgestreckt, damit das Quelle Personal ihr Gehalt ausbezahlt bekommt und daß die Insolvenzabwicklung geordnet vonstatten gehen kann. Sicher, die Raiffeisenkasse wird da nicht draufzahlen, das wäre ja entgegen jedem Geschäftssinn, aber es zeigt doch, daß Herr Scharinger einem Freund helfen und unter die Arme greifen will.

Auch die Insolvenzverwalter haben es möglich gemacht, daß die Quelle überhaupt die Chance bekommt weiterzumachen. Sie haben berechnet, daß die Aktiva so hoch ist, daß ein Konkurs eigentlich gar nicht gerechtfertigt wäre. Genauso kämpft der Quelle Vorstand Lenz, der das Unternehmen weiterführen will. Mit diesen Helfern und Quellefreunden sollte es doch möglich sein - hoffe ich wenigstens. Es spießt sich momentan nur an einigen Markenrechten, die sich der Otto Versand wieder abkaufen lassen müsste. Also, lieber OTTO - zeig ein wenig Herz für meinen Quellefreund.  *schleim*

Ich erzähl euch das, weil ich denke, daß es vielen ähnlich geht wie mir. Die Quelle gibts seit 50 Jahren, ich bestelle seit 35 Jahren und bin immer zufrieden gewesen. Wenn etwas nicht gepasst hat, dann hab ichs zurückgeschickt. Wenns ein Problem gab, dann haben die Quellemitarbeiter immer geschaut, daß ein kundenfreundlicher Ausweg gefunden wurde. Die Abrechnungen am Kundenkonto haben immer gepasst und wenn ein Gerät kaputt war, dann hats der Kundendienst prompt gerichtet. Das sind Sachen, die viele der heutigen Firmen nicht mehr bieten. Nach einem Verkauf herrscht oft die "hinter mir die Sintflut" Einstellung.

Vor einigen Tagen hat das ORF Landesstudio Oberösterreich einen Bericht zur aktuellen Situation der Quelle und der selbständigen QuelleShops gedreht. Vielerorts sind diese Shops quasi Nahversorger, besonders für die älteren Leute, die nicht in die großen Einkaufszentren fahren können. Aber auch Leute aus allen Schichten und Altersklassen nutzten den Service dieser Shops. Man sucht sich in Ruhe zuhause aus dem Katalog etwas aus, bestellts im Shop wenns nicht im Sortiment sowieso vorhanden ist und läßt sichs liefern, oder holt es sich selber ab. Das ist doch wirklich superpraktisch und der Kommentar eines Passanten, daß die Quelle ein Ramschladen sei, den nehm ich gar nicht ernst. Der Herr hat sicher keine Ahnung.

Wie war es denn früher? Ich komme aus einem kleinen Kuhdorf, Auto gabs keines, Telefon gabs nicht, ein großes Geschäft gabs nicht. Das erste Großkaufhaus, an das ich mich erinnere, war der Maximarkt in Wels. Eröffnet ca. 1974 oder 1975. Der Quellekatalog war für uns die große Welt. Man konnte sich die Mode, Möbel, Haushaltskleinkram, Elektrogeräte, usw. in Ruhe anschauen. Oft sind wir die ganze Familie beim Katalogdurchblättern beisammengesessen. Besonders vor Weihnachten. Ich wünschte mir die ersten Jahre immer Bettwäsche von meiner Schwiegermutter, die ich mir aus dem Katalog ausgesucht hab. Wir hatten ja wirklich nichts außer ein paar geerbten Häferln in einer alten Kredenz, mit so pastellfarbenen Türln, die wir übrigens auch von Hermanns Tante geschenkt bekommen haben.

Mein ältestes Quellegerät ist ein Plattentoaster mit herausnehmbaren, beschichteten Platten. Den hab ich von Hermanns Tante 1975 zur Hochzeit gekriegt, selbst ausgesucht aus dem Quellekatalog. Der Geschirrspüler aus dem Jahr 1979 läuft in der alten Wohnung noch immer problemlos. Der Geschirrspüler kostete damals ein Drittel wie ein Gerät aus einem herkömmlichen Elektrogeschäft. Ich bekam nach einem selbstverursachten Gebrechen die Originalteile von der Firma Zanussi aus Italien zugeschickt. Soviel also zu Ramsch.

Naja, jetzt hab ich euch wieder zugetextet. Liegt mir halt am Herzen die Quelle.

Liebe Grüße aus dem Salzkammergut und ein schönes Wochenende wünsch ich euch.

Heidi

P.S. Wir waren gestern auf einem Countryfest in Grünau und ein par Bilder sind deshalb ins PicasaAlbum der RENEGADE Linedancer dazugekommen. http://picasaweb.google.at/renegadelinedance/NashvilleGrunau271109

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Auch zur Causa Quelle passendes Gedicht...

Blick und Hintern recht verkniffen, Aktentasche abgegriffen, Paragraphen im Gehirn,
Kummerfalten auf der Stirn, Hose, Jacke, Haare grau, nähert sich dem Firmenbau
mit entschlossen schnellem Schritt der Steuerprüfer: Amtmann Schmidt.
Der Pförtner (grad beim Zeitung lesen) zeigt ihm den Weg zum "Rechnungswesen":
"Im zweiten Stock in Zimmer dreißig erwartet Sie schon Fräulein Fleißig!"
Sie bringt ihm Konten, Kassenbücher, Bilanzen und Erfrischungstücher.
Er wühlt in Quittungen, Journalen, dreht und wendet alle Zahlen, fertigt meterlange Listen,
prüft Belege, ganze Kisten, stellt dem Chef die schwersten Fragen während 15 Prüfungstagen.
Allen scheint die Zeit recht lang, auch dem Boss ist ziemlich bang.
Nach drei Wochen wird zuletzt die Schlussbesprechung angesetzt.
Im großen Kreis hat man besprochen, was die Firma so "verbrochen",
welche Posten falsch verbucht, wo Verkürzungen versucht, wie viel Zaster zu berappen,
hier ein Brocken, da ein Happen.
Heftig feilscht man um die Wette, ...."könnte"....."wäre"....., "dürfte"....."hätte"....;
schließlich dann, nach zähem Ringen "Einigung in allen Dingen!"
Tags darauf schreibt - wie es Pflicht - der Amtmann seinen Prüfbericht.
Säuberlich wird dort notiert, was der Fiskus so moniert.
Kleine Fehler, Buchungsmängel, leider ward ihr keine Engel, da getrickst und dort gemauschelt,
dies verdreht und das vertauschelt, zehn Bescheide nach AO sind zu ändern sowieso.
Zahlen Sie - wie schon besprochen - 100.000 in vier Wochen.
Ob dieser Rechnung - guter Gott - da geht die Firma nun bankrott,
muss die Arbeitnehmer feuern und zahlt fortan nie mehr Steuern.
Die Moral von der Geschicht?
Fiskus, schröpf die Bürger nicht !
Ein kluger Hirte stets beachtet,
dass er sein Milchvieh
nicht gleich schlachtet.

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Was tut ein Beamter, der in der Nase bohrt? Er holt das letzte aus sich heraus.

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Ein Ehepaar sitzt in einem noblen Restaurant, als die Ehefrau zu einem in der Nähe stehenden Tisch hinüberblickt und einen sinnlos betrunkenen Mann sieht.
Ihr Ehemann bemerkt: "Ich stelle fest, dass du diesen Mann dort schon seit einer Weile beobachtest. Kennst du ihn?"
"Ja" antwortwt sie. "Er ist mein Exmann, und er trinkt soviel, seit ich ihn vor acht Jahren verlassen habe."
"Das ist bemerkenswert", entgegnet der Ehemann. "Ich hätte nicht gedacht, dass jemand so lange feiern kann".

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Warum gibt es auf Toiletten, die von Bankern benutzt werden, immer dreilagiges Klopapier? - Laut Dienstanordnung erfordert jeder Geschäftsgang ein Original und zwei Durchschläge.

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